Wie die Bark "Alexander von Humboldt" oder die Barkentine "Atlantis" ist auch der
neue holländische Schoner "Europa" auf dem Rumpf eines deutschen
Feuerschiffs aufgebaut, weil eben diese Rümpfe so gerissen waren, daß
sie sich gut in der See bewegten.
"Senator Brockes" hieß das Feuerschiff, das 1911 bei H. C. Stülcken &
Sohn in Hamburg vom Stapel lief und für die Elbe bestimmt war. Im Laufe der
wechselvollen Geschichte hieß der unter der Bau-Nr. 409 fertiggestellte
Neubau "Elbe 3", "Elbe 2 Reserve" und "P 8 Reserve" bis das Feuerschiff im
Dezember 1975 letztlich als Versuchsseezeichen verwandt und im Oktober 1977
ersatzlos eingezogen wurde.
1979 erwarb ein deutscher Privateigner das Feuerschiff für 30 000 DM,
bewahrte den Rumpf vor dem Schrott und verkaufte ihn 1985 an einen Holländer,
der es kurz darauf an seinen Amsterdamer Landsmann Harry Smit verkaufte.
Sieben Jahre brauchte Smit, um aus dem Feuerschiff mit viel Gefühl für
Formen, Proportionen und Einrichtung eine der schmucksten und eindrucksvollsten
kleinen Barken zu bauen, die gegenwärtig in Nordeuropa segeln. 5 Mill. DM
investierte Smit in seine weiße Bark "Europa", die ein Prachtstück
unter 17 weißen Segeln geworden ist mit behaglichen Kabinen und komfortablen
Salons. 38 Meter hoch ragt der Großmast über Wasser, und mit 70
Sitzplätzen in Salons und Loungen, sowie 55 Betten in 14 Passagierkabinen
(alle mit Dusche und WC) gehört die "Europa" sicherlich zu den
überzeugendsten Großseglern, die auf einem traditionellen Rumpf
aufgebaut wurden.
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